Interreligiöser Kalender: Der Ramadan

Das  Fasten im Ramadan ist eines der wichtigsten  Gebote des islamischen Glaubens und gehört mit dem Glaubensbekenntnis,  dem täglich fünfmaligen Gebet, der Pilgerfahrt nach Mekka und der Spende (Zakat) zu den fünf  Säulen des Islams.

Warum wird gefastet?

Muslime fasten nicht  nur weil es ein Gebot ist, sondern auch weil sie andere Vorteile daraus ziehen können. Die Seele des Fastenden wird gereinigt und geläutert und seine Beziehung zu Gott und seinen Mitmenschen wird gefestigt. Die fastenden Menschen lernen mehr Barmherzigkeit gegenüber Armen und Bedürftigen aufzubringen. Zusätzlich erlangen sie eine gewisse Selbstbeherrschung und Konzentration auf das Wesentliche, wodurch das Gewissen geschärft und die Widerstandskraft verbessert wird. Durch das gemeinsame Fastenbrechen wird auch das Miteinander in der Familie und unter Freunden gestärkt.

Wann und wie wird gefastet?

Die Muslime fasten im neunten Monat des islamischen Mondkalenders, der sich jedes Jahr um ca. 11 Tage verschiebt, da das Mondjahr kürzer ist als das Sonnenjahr. Der Fastenmonat dauert ca. 30 Tage an. Es wird ab Sonnenaufgang nichts gegessen oder getrunken, bis mit dem Sonnenuntergang das Fasten gebrochen wird (Iftar). Zudem sind andere Genüsse verboten, wie zum Beispiel das Rauchen. Hinzu kommt, dass man während des Ramadans nicht lügen, beleidigen, Schlechtes reden (z.B. lästern), auf nichts Böses hören und nichts Verabscheuungswürdiges tun soll.

Welche Personen fasten?

Grundsätzlich gilt die Fastenvorschrift im Monat Ramadan für jeden geistig zurechnungsfähigen Muslim, Mann oder Frau, der die Pubertät erreicht hat. Jedoch gibt es auch Ausnahmen. Menschen, die durch das Fasten einen gesundheitlichen Schaden nehmen würden, wie zum Beispiel Schwangere, Altersschwache oder Kranke, sind zu diesem Gebot nicht verpflichtet. Liegt eine Erkrankung vor, die sich voraussichtlich nicht bessern wird, wie z.B. bei chronisch Kranken oder Altersschwachen, sollten diese Personen für jeden im Ramadan versäumten Fastentag einen Bedürftigen speisen (die sog. Fidya).

Wie wird der Fastenmonat beendet?

Mit dem Ende des Fastenmonats beginnt anschließend ein dreitägiges Fastenbrechfest, der ganz im Zeichen der Familie steht. Während dieser drei Tage finden Besuche in der Verwandtschaft statt. Die Jüngeren besuchen die Älteren. Auch Kinder freuen sich auf dieses Fest, wie hierzulande Kinder auf Weihnachten, denn es gibt Geschenke (Meistens Geld) und viele Sachen zum Naschen, wodurch das Fest auch gerne „Zuckerfest“ genannt wird. Daneben wird das Fastenbrechfest auch Ramadanfest, Arabisch „Idul Fitr“ oder Türkisch „Ramazan Bayramı“ genannt.

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